Über genügend Schnee brauchten wir uns keine Gedanken machen. Die Betreibergesellschaft Jizerská o.p.s. sorgt für bestens gespurte Loipen, genügend Kunstschnee als Grundlage im Startgelände des zur Wordloppetserie zählenden Jizerská 50, dem Skistadion in Bedřichov im Isergebirge, nur 40 Minuten von Zittau entfernt.
Das Stadion und die davon ausgehenden Langlaufstrecken bieten Trainingsmöglichkeiten für Langläufer. Die regionale Sportschule, den allgemeinen Sportunterricht in der Region Liberec/Jablonec und für Vereine aus Tschechien, sowie den angrenzenden Regionen Deutschlands. Außerdem ist der Betreiber ein zuverlässiger Partner für regionale Wettkämpfe, bis zu tschechischen Pokal- und Qualifikationsläufen im Jugendnachwuchsbereich.
Beispielhaft dafür, was möglich ist, wenn Kommune, Landkreis, Wirtschaft und Tourismus zusammen- arbeiten. Dies und die ambivalenten und damit unsicheren Schneeverhältnisse in unserer Heimatregion gaben den Ausschlag dafür, etwas Neues zu wagen und zunächst ein Langlauf-Wintertrainingscamp für die von mir betreuten Oberlausitzer Skivereine zu organisieren. Und künftig so auszubauen, dass auch ein sicher auf Schnee durchführbarer regionaler Wettkampf entwickelt werden kann.
Los geht’s also. Anreise am Freitag, Zimmerbezug, Abendbrot. Danach die erste Trainingseinheit bei Flutlicht zum „Beschnuppern“ der Teilnehmer, aber auch der Winterbedingungen. Für manche der erste Schneekontakt der Saison. Wie abgesprochen finden wir Klassik-Spuren, Skatingstrecke sowie Hügel und Wellen vor. Ergänzt werden diese durch planierte Flächen zum Einbein-, Kreis-, Achtfahren und schnellen Richtungswechsel. Gefragt sind Koordinationsfähigkeiten, die Grundlage jeder Sportart sind.
Am Samstagvormittag kommen zusätzlich die „Kleinen“ vom Bertsdorfer SV mit Roland und Marc als Tagesgäste hinzu, um das Stadiongelände effektiv zu nutzen und weiteren Sportlern dieses Erlebnis zu ermöglichen. Spontan dann auch Sportler von SC Sohland und SC Kottmar. Geplante Sachsenpokal- wettkämpfe sind an diesem Wochenende wegen Schneemangels ausgefallen.
Zwischendurch Mittagspause. Stärken, aufwärmen, etwas ausruhen. Kräfte sammeln für den Nachmittag.
Die 15 Gehminuten Pension bis zum Stadion sind schnell erledigt. Jetzt werden die am Vormittag geübten einzelnen Stationen als Parcours zusammengesetzt und im Durchlauf weiter gefestigt. Bei der danach folgenden Zeit zur freien Verfügeng ist Bewegung auf Ski Programm, sind eigene Ideen der Sportler gefragt.
Am Abend stehen dann noch die „beliebten“ Dehnungsübungen an. Erste Aufregung macht sich breit. Wettkampf, was, wie, wo, warum, schaff ich das? Wir sitzen noch ein Weilchen beisammen und planen. Gruppenstart, alters-und leistungsgerecht, leicht veränderte Strecke, noch die Startliste schreiben, fertig.
Sonntag früh geht es dann etwas mühsam aus den Betten. Wir haben das Gelände über Nacht noch einmal präpariert bekommen, stecken die Strecke ab und los geht’s. Zwei Durchgänge, Zeit addieren, aufräumen. Ein bisschen frieren. Es ist inzwischen kälter geworden. Wartezeiten ergeben sich leider während eines Wettkampfes.
Nach dem Mittagessen beim freundlichen Personal der Chata Centrum ist Siegerehrung. Der Rechenfehlerteufel hatte sich kurz eingeschlichen, die Ergebnisse konnten wir korrigieren. Die Erwartungshaltung für Preise und Belohnung ist hoch. Die Erinnerungsplaketten hatten wir schon am Samstag ausgegeben, weil die Tagesgäste heute nicht mehr dabei sind. Dennoch hat das Camp seinen Zweck erfüllt, mit Freude sich skifahrerisch zu verbessern und den Umgang mit- und untereinander in einer Gruppe zu gestalten.
Möglich gemacht haben das Marie vom Bertsdorfer SV und Henry vom TSV Spitzkunnersdorf. Ganztägig im Einsatz als Trainer und Betreuer. Sowie die tagsüber dazugekommenen Übungsleiter Hartmut und Jens vom Bertsdorfer SV. Allesamt geben sie die Freude an unserem Langlaufsport weiter und vermitteln damit verbundene Unbequemlichkeiten und Anstrengungen als normal und machbar. Auch sind sie Vorbilder im Umgang miteinander oder Teambuilding, wie man heute sagt.
Abschließend bedanken wir uns bei den Sponsoren und Organisatoren dieses Trainingscamps:
EDEKA finanzierte die Stadionnutzung. Das Outdoor-Land-Projektteam der KWV / WVO Olbersdorf (Martin und Karsten) haben sich um die Kontaktherstellung, das Dolmetschen und die Herstellung der Erinnerungsplaketten.
Dem Skiverband Sachsen für Bereitstellung meiner Arbeitszeit und dem Bündnis Sport für die Finanzierung von Skipool, Fahrzeug und Anhänger gilt mein Dank.
Abschließend bedanke ich mich auch bei Martin Kunc von Jizerská o.p.s.. Auch wenn wir für die Stadionnutzung zahlen, ist eine so offene und unkomplizierte Zusammenarbeit nicht selbstverständlich. Deshalb steht für uns auch schon fest, dass wir das Camp im nächsten Winter fortsetzen möchten. Die teilnehmenden Sportler und Trainer freuen sich schon jetzt darauf.
Ronny Schneider
Regionaltrainer Oberlausitz Ski/nordisch
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